Optimierung meines Newton-Reflektors
Bedingt durch den Aufbau von Spiegel-Teleskopen, ausgenommen Schiefspiegler, kann die Leistung des Hauptspiegels nie voll genutzt werden. Der Fangspiegel befindet sich im Strahlengang, der Verwendungszweck des Teleskopes bestimmt die Groesse dessen.

Durch eine Feinabstimmung eines Teleskopes nach Newton koennen die Verluste an Kontrast- und Schaerfeleistung beschraenkt werden.
Sind die Fangspiegelstreben richtig justiert, Verdrehung, parallel und rechtwinklig zueinander?
Zeigt der Oku.ausz. zur Tubusmitte, ich habe hier bei demontiertem Fangspiegel einen Wattebausch genommen und einen Laser in den Oku.ausz. gesteckt - die "Leuchtstrecke" muss sich nun mit der Strebenmitte (ich habe meine Streben mittig zum Tubus) decken.
Ist die Groesse des Offsets vom Fangspiegel richtig berechnet, ist der Fangspiegel auch um den gleichen Betrag zum Hauptspiegel hin versetzt (also die bauliche Mitte des Fangspiegels muss um das Offsetmass zum Oku.ausz. versetzt sein). Der Spiegel ist bei mir zur Strebenmitte versetzt, andere Sternfreunde setzen auch Ihre Spinne exzentrisch in Ihren Tubus. Bei groesseren Spinnen werden aus Stabilitaetsgruenden gerne auch die Spinnenarme parallel zueinander versetzt. Als ich meinen Newton baute, fand ich nirgends eine richtige Berechnung und habe mir dann selber alles ausgetueftelt - falls jemand die Berechnung braucht, ich habe sie in Mathcad2000 erstellt - kann sie aber auch als nur Lesen in *.PDF ausgeben (Contact: peter.woelfle@astronomy-peter.de).
Ein Programm, "Newt2.5" fand ich spaeter hier: http://home.att.net/~dale.keller/atm/newtonians/newtsoft/newtsoft.htm
Der Umstand des Offsets muss aber auch bei der Justage beruecksichtigt werden.
Wie sieht der Tubus innen aus? Ich habe meinen Tubus innen mattschwarz grundiert, dann mit Velourstreifen (DC-Fix) ausgekleidet - aber von der Spinne bis zum vorderen Tubusende nur mit Schultafellack gestrichen, weil der Reif auf Velour ja bestens "gedeiht".
Frueher habe ich mich schon ueber die gute Kontrastleistung guenstiger Maksutovs gewundert - ich bin dann bei den "Beugungsgeschichten" gelandet. Im Strahlengang wirkt ja jede Beugung doppelt (darum ja 4 Streben und nicht 3), was macht dann ein offsetmontierter Fangspiegel, am besten noch in einer Dose montiert wo auch noch Schraubenkoepfe herausragen? Bei den Maksutovs ist der "Fangspiegel" nur zentrisch auf die Korrekturplatte aufgedampft. Ich habe dann zentrisch zu meinem Tubus auf die Haltespindel des Fangspiegels eine Scheibe montiert, diese ist konisch - also scharfkantig - und in den Massen so berechnet, dass Offset und etwaige Schraubenkoepfe vom Fangspiegelgehaeuse ausgeblendet sind - die Folge: der helle und breite Beugungsring (extra oder intrafokal) um den Fangspiegelschatten ist elemeniert. Mein Hauptspiegel haelt auch nicht mit Klauen, welche in den Spiegel hinenragen (also wieder unnoetige Beugungen), sondern mit einem ebenfalls (nach innen) konischen Ring - dies koennte aber auch bei jedem Geraet mit einer Tubusblende nachgeholt werden.
Justage: Ich habe schon oft gesehen, dass manche Sternfreunde ihren Newton nur mit einem Laser justieren - ich selber bekomme auf diese Art nur den Kippwinkel des Fangspiegels zum Hauptspiegel (mit Hilfe der Mittenmarkierung) hin und kann die Rechtwinkligkeit
des Okularauszuges zur optischen Achse durch hin und her fokusieren ueberpruefen. Mit dem Chesire kann ich dann auch den Fangspiegel zum Hauptspiegel kippen, aber auch den Hauptspiegel selber justieren. Aber jetzt kommt noch ein Problem: ist der Fangspiegel radial richtig zum Oku.ausz. justiert? Beide - Laser und Chesire - versagen hier. Ein anderer Sternfreund hatte die zuendende Idee: ein Planokular! Muss man sich vorstellen, wie ein Deckel fuer den Okularauszug mit mittigem kleinen Loch und von der Innenseite mit hochreflektierender Alufolie beklebt. Bekommt der Newton nun von vorne moeglichst diffuses Licht und man schaut in das kleine Loch sieht man die reflektierende Alufolie. Dreht man nun den Fangspiegel total raus wird der Reflex ganz dunkel, dreht man langsam in die richtige Position wird es schlagartig hell, wenn es dann genau stimmt wird es kurzzeitig fahlgrau - dreht man weiter, das gleiche in umgekehrter Reihenfolge.
So, und den ganzen Justagevorgang wiederholen und langsam herantasten.

Fuer die "Endkontrolle" nehme ich dann den Grzybowski-Kollimator, tut auch besten Dienst bei den Refraktoren (war 2005 im SuW),
siehe auch hier: http://astro.uni-tuebingen.de/~grzy/4.html


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